Consumerpool Blog http://consumerpool.de/blog de Wie Öko ist Ökostrom? http://consumerpool.de/blog/wie-%C3%B6ko-ist-%C3%B6kostrom <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden prose"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Im Zuge der aktuellen politischen Debatte über Atomenergie, speziell im Bezug auf die Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima daiichi, entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Wechsel zu regenerativen Energien. Viele Menschen werden sich außerdem immer mehr den Gefahren einer globalen Klimakrise bewusst und möchten deshalb ebenfalls auf andere fossile Energieträger wie Kohle oder Gas verzichten.<br /> Da Deutschland nun bis 2022 alles AKWs vom Netz nimmt, ist es unbedingt nötig die erneuerbaren Energien zu fördern und in diesem Bereich zu investieren, wenn man nicht will, dass alte Kohlekraftwerke wieder hochgefahren werden.<br /> Atomkraftwerke leisteten bis zum Moratorium einen Beitrag von 23% zur Bruttostromerzeugung in Deutschland, erneuerbare Energien waren zu 16% beteiligt. Fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas und Mineralöl sind mit über 60% aber die Hauptlastträger. Gleichzeitig sind das die, die beim Stromerzeugungsprozess immens viel Co2 in die Atmosphäre abgeben und damit das Klima massiv belasten. So produzieren Kohlekraftwerke ca. 1 Kg Co2 pro KWh erzeugtem Strom.<br /> Von einer Energiewende zu sauberen Energieträgern lässt sich also nur sprechen, wenn man neben dem Ausstieg aus der Atomenergie auch den Ausstieg aus der restlichen fossilen Energieerzeugung vorantreibt.<br /> Alle diese Punkte gilt es zu beachten, wenn man von einem Wechsel zu Ökostrom einen nachhaltigen Nutzen haben möchte. </p> <p>Das Angebot von Ökostromtarifen auf dem deutschen Energiemarkt wächst stetig. Inzwischen bieten fast alle Versorger den ein oder anderen grünen Tarif an. So wirbt zum Beispiel die Energie Baden-Würrtemberg AG (EnBW) in letzter Zeit intensiv für ihrem Ökostrom und hat sich für die Vermarktung etwas Besonderes einfallen lassen. So vertreibt der Konzern seit Kurzem das sogenannte E-Bike, eine Art Elektromoped, dass, betrieben mit Ökostrom, die Energiewende vorantreiben soll.<br /> Doch Ökostrom ist leider selten wirklich öko. </p> <p>Zunächst einmal ist der Strom, der aus der Steckdose kommt, immer derselbe, völlig unabhängig von wem der Kunde seine Rechnungen bekommt oder für welchen Tarif er sich entschieden hat. Wechselt man den Stromanbieter werden ja auch keine neuen Leitungen gelegt, physikalisch gesehen, ändert sich an der Art des Stroms also gar nichts. Allerdings dürfen Energieproduzenten nur den Strom in die Netze einspeisen, der auch wirklich nachgefragt wird. Wenn also immer mehr Menschen Ökostrom beziehen, steigt der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien im Stromnetz.<br /> Außerdem gibt es Anbieter, die mit ihren Investitionen den Ausbau regenerativer Energien fördern und somit die Energiewende nachhaltig unterstützen.</p> <p>Ökotest hat im März letzten Jahres Ökostromtarife unter die Lupe genommen. Bewertet wurden sowohl reine Ökostromanbieter, als auch Ökostromtarife von Produzenten, die auch konventionellen Strom anbieten.<br /> „In wissenschaftlich strengem Sinne wird ökologisch korrekter Strom in Anlagen erzeugt, die wegen der Öko-Strom-Nachfrage zusätzlich errichtet werden", zitiert Ökotest Uwe Leprich, Professor an der Universität für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Damit kritisiert Leprich eine gängige Praxis vieler Energiproduzenten, die sich schematisch so beschreiben lässt:<br /> Der Konzern kauft Strom aus einer Wasserkraftanlage im Ausland und vermarktet diesen als Ökostrom in Deutschland, der aufgrund des „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“ bevorzugt in das Stromnetz eingespeist wird. Der norwegische Produzent füllt die bei ihm entstandene Lücke durch Stromzukauf aus deutschen Kohle- oder Atomkraftwerken auf. So bewirkt der Kunde, der beim deutschen Versorger Ökostrom bezieht, paradoxerweise eine verstärkte Nutzung von fossiler Stromerzeugung in Deutschland.<br /> Ein anderes Beispiel ist der deutsche Energiekonzern, der neben Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken auch Anlagen für regenerative Energieproduktion betreibt. Die Einnahmen, die er durch die Ökostromkunden hat, muss dieser Produzent natürlich nicht für einen nachhaltigen Ausbau regenerativer Energien verwenden, sondern kann damit beispielsweise alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen, sobald seine AKWs vom Netz gehen müssen. </p> <p>In der Untersuchung von Ökotest landen letztendlich 5 Tarife auf dem ersten Rang. Fast alle Anbieter sind reine Ökostromanbieter. Testsieger wird Entega, mit dem Tarif Entega Naturpur. Zwar verzichtet der hessische Anbieter nicht vollständig auf fossile Energien, möchte das aber schnellstmöglich erreichen und versucht solange seine Co2-Emmissionen durch Aufforstungsprogramme zu neutralisieren.<br /> Wer mit Ökostrom eine wirkliche Energiewende fördern will, muss also nicht nur darauf achten wie der Strom produziert wird, sondern vielmehr was der Produzent mit Geld, was der Ökokunde bezahlt, anstellt. Der Kunde sollte sich auf die Anbieter konzentrieren, die ausschließlich Ökostrom anbieten und nicht mit anderen Graustromproduzenten handeln. Außerdem sollten die Ökostromanbieter in neue grüne Kraftwerke investieren, beziehungsweise den Bau eben solcher Kraftwerke fördern.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-cp-news-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/news-tags/%C3%B6kostromtarife-energiewende-eeg-atomenergie" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">Ökostromtarife; Energiewende; EEG; Atomenergie</a></div></div></div> Tue, 07 Jun 2011 17:03:46 +0000 admin 117 at http://consumerpool.de http://consumerpool.de/blog/wie-%C3%B6ko-ist-%C3%B6kostrom#comments Erster Ökostromvertrag mit intelligenten Zählern nun erhältlich http://consumerpool.de/blog/erster-%C3%B6kostromvertrag-mit-intelligenten-z%C3%A4hlern-nun-erh%C3%A4ltlich <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden prose"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Deutsche Telekom und E.ON bieten als Test über ca. 50 Filialen der Telekom in Bayern und Niedersachsen den ersten Ökostromvertrag in Kombination mit intelligenten Stromzählern welche den stundengenauen Stromverbrauch aufzeichnen.</p><p><a href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,765700,00.html">Hier zum Artikel von Spiegel.de.</a></p></div></div></div> Mon, 30 May 2011 14:51:18 +0000 Philipp Kuhn-Regnier 116 at http://consumerpool.de http://consumerpool.de/blog/erster-%C3%B6kostromvertrag-mit-intelligenten-z%C3%A4hlern-nun-erh%C3%A4ltlich#comments EnBw Stellungnahme: Deutschlands Beziehung zur Atomkraft http://consumerpool.de/blog/enbw-stellungnahme-deutschlands-beziehung-zur-atomkraft <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden prose"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>Am Donnerstag, den 18.05.2010, hielt Hans-Peter Villis, seit Oktober 2007 Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Würrtemberg AG (EnBW), an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg einen Vortrag zum Thema „Energieversorgung zwischen Ökonomie und Ökologie“. Er hat bei dieser Gelegenheit über die weltweite Energieproblematik, Deutschlands Beziehung zur Atomkraft und mögliche Ausstiegsszenarien gesprochen. Die zentralen Punkte seiner 70 minütigen Rede haben wir hier zusammengefasst.</p> <!--break--> <p>Vor Beginn des eigentlichen Vortrags wurde von den Veranstaltern auf die momentane Lage der EnBW hingewiesen, vor Allem im Bezug auf das Moratorium für die sieben älteren Akws der Bundesrepublik, von dem die beiden EnBW-Meiler Phillipsburg 1 und Neckarwestheim 1 betroffen sind.</p><p>Das Energietableau der Energie Baden-Würrtemberg AG setzt sich aus ca. 50% Atomenergie, 33% Strom aus fossilem Material und lediglich 17% erneuerbarer Energie zusammen. Somit wird ein <a href="http://www.strompreisvergleicher.com/news/hohe-verluste-fur-enbw-durch-moratorium-2452">Verlust von 450 Mio. Euro</a> prognostiziert, sollten die beiden Reaktoren bis zum Ende bis zum Ende des Jahres vom Netz bleiben. Zwar wurde das Moratorium nur für einen Zeitraum von drei Monaten veranschlagt, jedoch scheint eine Wiederinbetriebnahme von Neckarwestheim 1 ziemlich unwahrscheinlich. Bereits der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg Mappus hatte Mitte März von einer endgültigen <a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article12833106/Merkel-laesst-die-aeltesten-AKW-abschalten.html">Stilllegung des 1976 in Betrieb genommenen Reaktors</a> gesprochen.</p><p>Hans-Peter Villis beginnt seinen Vortrag mit einem Exkurs über die weltweite Bedeutung von Energieversorgung. Er macht deutlich, dass die sogenannten BRIC-Länder, Brasilien, Russland, Indien und China den Schwerpunkt der weltweiten Entwicklung darstellen und damit auch die meiste Energie verbrauchen. Dass Kohle global betrachtet immer noch den wichtigsten Energieträger darstellt, beschreibt Villis als eine extreme Gefährdung der Klimaschutzziele. So würde eine maximale, globale Erwärmung von 2 Grad bis 2050 kaum erreicht werden können, wenn die genannten Länder ihre Wachstumsraten beibehielten.</p><p> </p><h2>Atomenergie als „tragende Säule im Energiemix"</h2><p> </p><p>Eine weitere Nutzung und sogar ein Ausbau der Kernenergie sei weltweit unvermeidbar, zum Einen um den steigenden Strombedarf zu decken, zum Anderen um das Klima zu entlasten, denn Atomstrom ist, glaubt man Villis, Co2-neutral. Der EnBW-Chef macht hier deutlich, dass er auch nach den Ereignissen in Fukushima die Atomenergie als „tragende Säule im Energiemix“ der Bundesrepublik sieht. Von einer Klage gegen das Moratorium, wie sie der Konzern RWE erhoben hat, sieht die EnBW AG ab. Villis betonte allerdings, dass das aus Rücksicht auf das Image des Unternehmens nicht geschehen war. Inhaltlich stimme man mit der RWE überein, dass das Moratorium illegal sei.</p><p>Nun wird auf die Bedeutung des „Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG)“ im Bezug auf den deutschen Energiemarkt hingewiesen. So verhindere das EEG beispielsweise eine Verdrängung teuren Ökostroms durch billigeren Atomstrom, da es eine bevorzugte Einspeisung von erneuerbaren Energien in das Stromnetz vorschreibe. Villis kritisiert die Forderungen zum sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Selbst 2020, wenn 35-40% des Stroms erneuerbar produziert werden sollen, müsse man die restlichen 60% irgendwie produzieren, wenn man nicht von Importen abhängen wolle, die dann doch aus atomarer Energieerzeugung stamme. Bei einem baldigen Atomausstieg müsse man alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen und würde so die sowieso ehrgeizigen Klimaschutzziele weiter gefährden.</p><p>Zwar sei die Atomenergie natürlich eine Brückentechnologie, jedoch habe sich die Lage in Deutschland durch die Ereignisse in Japan nicht verändert, die AKWs hierzulande seien deutlich sicherer und die Gefahren geringer, weswegen ein sofortiger Ausstieg nicht zwingend erforderlich sei.</p><p> </p><h2>Folgen des Atomausstiegs</h2><p> </p><p>Im letzten Teil seines Vortrages spricht er die Folgen eines Ausstiegs an. Ein Stopp der Zahlung der Brennelementesteuer würde zu einem Steuerverlust von über 2 Mrd. Euro jährlich führen, was die Haushalte deutlich belasten würde. Das Moratorium und die Prüfung aller AkWs in Deutschland interpretiert Villis als eine Möglichkeit das Ausstiegsszenario neu zu überdenken. Dabei müsse man die Aspekte Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Akzeptanz beachten. Einen sofortigen Ausstieg hält er für wenig durchdacht und vorschnell.</p><p>Die anschließende Fragerunde ging doppelt so lange wie der Vortrag und beinhaltete nahezu alle kritischen Punkte der deutschen Energiepolitik von Laufzeitverlängerung, über angebliche Versorgungsknappheit bis hin zur Endlagerfrage.</p></div></div></div><div class="field field-name-field-cp-news-tags field-type-taxonomy-term-reference field-label-above"><div class="field-label">Tags:&nbsp;</div><div class="field-items"><div class="field-item even"><a href="/news-tags/enbw-atomkraft-energiewende-freiburg-eeg" typeof="skos:Concept" property="rdfs:label skos:prefLabel">EnBw Atomkraft Energiewende Freiburg EEG</a></div></div></div> Fri, 27 May 2011 14:48:54 +0000 juliusk 115 at http://consumerpool.de http://consumerpool.de/blog/enbw-stellungnahme-deutschlands-beziehung-zur-atomkraft#comments Stromanbieter wechseln lohnt sich http://consumerpool.de/blog/stromanbieter-wechseln-lohnt-sich <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden prose"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>„Wer den Anbieter wechselt, kann im Extremfall mehrere hundert Euro pro Jahr sparen“ u.a. zu diesem Ergebnis kam SWR 3 vor rund einer Woche im Zuge der Sendung „SWR 3 bis zwölf“ zum Thema Energie. Im Artikel finden Sie auch Kriterien für echten Ökostrom und Ratschläge des Verbraucherschutzes Rheinland-Pfalz zum Thema Teldafax.<br /><a href="http://www.swr3.de//-/id=47318/did=911936/106w0cr/index.html">Mehr dazu auf SWR3.</a></p> </div></div></div> Fri, 13 May 2011 19:13:18 +0000 joni 114 at http://consumerpool.de http://consumerpool.de/blog/stromanbieter-wechseln-lohnt-sich#comments SPD für Energiemarkt Demokratisierung http://consumerpool.de/blog/spd-f%C3%BCr-energiemarkt-demokratisierung <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden prose"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="content:encoded"><p>SPD Bundestagsfraktion macht Zustimmung zum Energiewandel abhängig von einer Demokratisierung des Energiemarktes. Energieproduzenten sollen laut Gabriel Kosten des Energiewandels tragen und Markmacht der großen vier Versorger gebrochen werden, damit verstärkter Wettbewerb die Preise für Endkonsumenten nach unten treibt.<br /><a href="http://www.n-tv.de/politik/SPD-will-Marktmacht-brechen-article3290736.html">Mehr dazu auf n-tv.de.</a></p> </div></div></div> Tue, 10 May 2011 07:09:22 +0000 Philipp Kuhn-Regnier 113 at http://consumerpool.de http://consumerpool.de/blog/spd-f%C3%BCr-energiemarkt-demokratisierung#comments